Schon bei der Übernahme des Waldlehrpfades und den damit verbundenen Vereins-Aktivitäten, wir berichteten unter "Aktivitäten / Vergangenes", beschloß die Vorstandsschaft in Abstimmung mit dem Revierförster Michael Durst eine notwendige Sanierung der Max-Hütte, um einem Verfall vorzubeugen. Erste Priorität hatte daher das Dach: defekte Biberschwänze an den Ortgängen, im Firstbereich, im gesamten Dachbereich und der Traufe sowie eine starke Bemoosung mussten entfernt und die Ziegel erneuert werden.
Dr. Wolfram von Müller erläutert das "Jüngste Gericht"
Foto von Hans-Peter Safranek, Fotofreunde Heidelsheim
Wie im vergangenen Jahr stand die historische Schloßkapelle im Fokus des Obergrombacher Tages des offenen Denkmals.
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher interessierten sich für die Ausführungen von Dr. Wolfram von Müller und Peter Adam, die in insgesamt 9 Führungen einen weiten Bogen von der Entstehungsgeschichte der Kapelle, über die berühmten Fresken aus dem 14. Jahrhundert, die drei Konfessionen, die diese Kapelle beherbergte bis hin zu den modernen Messmethoden zur Altersbestimmung des Dachstuhls (Dendrochronologie) und der vor wenigen Jahren abgeschlossenen Sanierung, spannten.
Sie finden weitere Informationen zur Schloßkapelle unter "Obergrombach / Historischer Wegweiser / Burgkapelle"
Die Madonna und ihre Akteure:
Sonja Stadelwieser-Spiegel & Wolfram von Müller Sonja und ihr Mann Stephan Spiegel Stephan & Mitarbeiter Matthias Gäbert
Die Obergrombacher Bürgerinnen und Bürger bedanken sich ganz herzlich beim Stadelwieser-Team für die schöne Madonna
Die kleine Geschichte der Rathaus-Madonna von Obergrombach
Der 65. Speyerer Bischof und kurpfälzischer Kanzler Matthias von Rammung (Regentschaft von 1464-1478) lies als Zeichen der Zugehörigkeit zu seinem Bistum 58 Marienfiguren anfertigen und in seinem Herrschaftsgebiet verteilen, zwei davon in Obergrombach.
Die folgenden 200 Jahre waren geprägt von Kriegen, Aufständen und anderen Auseinandersetzungen, die Burg und Stadt Obergrombach schwer zusetzten. Die starken Beschädigungen der originalen Gotischen Madonna werden heutzutage in diese Zeit datiert.
Erst mit den Fürstbischöfen Damian Hugo von Schönborn (1719-1943) und seinen Nachfolgern wurden vielerorts Wiederaufbau-Tätigkeiten vorangetrieben. 1746 wurde das erste Obergrombacher Stadtsiegel mit der „Madonna auf der Mondsichel“ aufgelegt.
Die Gotische Madonna stand ursprünglich in der spätmittelalterlichen Toranlage von Obergrombach und wurde dann in den Rathaus-Neubau im ausgehenden 18.Jh. überführt. Im Zuge dieser Aktion wurden umfangreiche Restaurationen an der Madonna fällig. Auch die kriegerischen Auseinandersetzungen des 19. und 20. Jh. überstand die Gotische Madonna.
Mit den umfangreichen Sanierungen des Obergrombacher Rathauses wurde die Gotische Madonna 2016 von ihrem angestammten Platz entfernt, wissenschaftlich durch Frau Ute Friederike Schlee untersucht und restauriert. Sie steht nun witterungsgeschützt im Obergrombacher Rathaussaal.
Damit die Nische über dem Rathaus-Durchgangsbogen nicht leerstehen muss, wurde die Künstlerin Frau Sonja Stadelwieser-Spiegel beauftragt ein würdiges Abbild der Madonna zu gestalten, die nun am 12. Juli 2022 den Platz in der Rathaus-Nische einnehmen durfte.
Die Madonna in den 1990er Jahren
Die restaurierte Madonna im Rathaussaal
im abendlichen Sonnenschein
Die ca. 60 kg schwere Madonna wurde aus Udelfanger Sandstein gefertigt. Dieser feinkörnige und sehr witterungsbeständige Sandstein aus der Vulkaneifel bei Trier ist ein Sedimentgestein, ein tongebundener Muschelsandstein, der im Erdzeitalter des Trias, im Übergangszeitraum Buntsandstein-Muschelkalk vor 240-245 Millionen Jahren gebildet wurde.
Am Sonntag, den 17.Juli 2022 nahm Pfarrer Thomas Fritz unter den Augen vieler Obergrombacher Bürgerinnen und Bürger und im Beisein der Künstlerin Sonja Stadelwieser-Spiegel die Segnung der der neuen Madonna in der Rathaus-Nische vor.
Ortsvorsteher Dr. Wolfram von Müller begrüßte im Namen der Stadt Bruchsal alle Anwesenden, insbesondere Frau Sonja Stadelwieser-Spiegel, ihren Mann Stephan Spiegel sowie Pfarrer Fritz. Wolfram von Müller berichtete über die Geschichte der originalen Gotischen Madonna, die unter Bischof Matthias von Rammung vor über 500 Jahren entstand, die Kriege der Folgezeit mehr oder weniger gut überstand und aktuell im Rathaus-Saal zu Obergrombach ein ruhiges Plätzchen fand. Seit der Rathaus-Renovierung war der angestammte Platz in der Nische über dem Durchgang zum Städt'l verwaist, doch nun konnte die neue von Sonja Stadelwieser-Spiegel geschaffene Madonna zur Freude der Obergrombacher*innen und mit dem Segen der Kirche diesen Platz würdig übernehmen.
TOP 1: Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Dr.Wolfram von Müller
TOP 2: Wolfram von Müller rief die Versammlung zur Totenehrung auf, im vergangenen Jahr verlor zwar der Heimatverein keine Mitglieder, jedoch wurden einige Obergrombacher Bürgerinnen und Bürger aus der Dorfgemeinschaft gerissen, denen galt diese Schweigeminute.
TOP 3: Unser seit einem Jahr neuer, aktiver Schriftführer Heiko Zahn zog eine sehr gute Bilanz der Vereinsaktivitäten.
Er präsentierte seine Aktivitäten in den Print- und Sozialen Medien, die zahlreiche aussenstehende Interessierte am Vereinsleben teilnehmen lässt.
Gleichzeitig beklagte er aber auch die Reglementierungen bei den Print-Medien.
TOP 4: Mit dem Bericht des 1. Vorsitzenden verwies Wolfram von Müller auf die erfolgreichen Aktivitäten des vergangenen Jahres und hob besonders die neue Ortsbeschilderung verbunden mit dem Schöpfer Heinz Willy, die Aktivitäten um die Sanierung der Grablege "von Bohlen und Halbach" sowie den erneuerten Waldlehrpfad hervor.
TOP 5: Unsere Schatzmeisterin Elisabeth Jost zeichnete im nüchternem Zahlenspiel eine positive Finanz-Bilanz für das vergangene Jahr.
TOP 6: Mit dem anschließenden Bericht der Kassenprüfer*in Rosa Weiland und Peter Ptok, den Peter Ptok vortrug, wurde unserer Schatzmeisterin eine exakte Kassenführung nicht nur bescheinigt, sondern es erfolgte postwendend auch die Entlastung durch die anwesenden Vereinsmitglieder. Auf eine Aussprache zu den Berichten konnte mangels Wortmeldungen verzichtet werden. Anschließend rief Peter Ptok auch zur Entlastung der gesamten Vorstandsschaft auf, was natürlich ebenfalls einstimmig erfolgte. Somit konnten weitere Tagesordnungspunkte abgearbeitet werden.
TOP Neuwahlen: turnusmäßig, also alle 2 Jahre, ist es satzungsgemäß erforderlich, einige Vorstandsmitglieder*innen wieder bzw. neu zu wählen.
So standen aus der Vereinsführung Peter Adam als 2. Vorsitzender und Elisabeth Jost als Kassiererin zur Wiederwahl an:
Ferner standen zur Wahl die Beisitzer Michael Seidt, Dietmar Weiland und Norbert Rohleder,
sowie als neuer Beisitzer Hendrik Lauber: Alle Kandidaten*innen wurden ohne Gegenstimmen wieder bzw. neu gewählt.
Letzter TOP "Verschiedenes / Termine": Einen Vereinsausflug, wie in den Jahren vor der Pandemie wird es auch in diesem Jahr nicht geben, eine lange Busfahrt unter der Corona-Maske wurde als "nicht zumutbar" eingestuft.
Heiko Zahn bemüht sich um ein zwangloses Treffen mit dem Heimatverein Walzbachtal-Jöhlingen, welches im Spätsommer stattfinden könnte, die Veranstaltung mit Programm wird zeitnah über das Mitteilungsblatt bzw. die Internetseite bekanntgegeben.
Der 1. Vorsitzende schloß die Veranstaltung mit den besten Wünschen an alle Vereinsmitglieder*innen und wünschte weiterhin erfolgreiche Aktivitäten im Sinne der Obergrombacher Bevölkerung.
Wolfram von Müller übergab dann das Wort an den Forst-Revierleiter Dietmar Weiland, der mit einem fachlich fundierten und hoch interessanten Zustandsbericht über unseren Wald aufwarten konnte:
Anfang Juli 2022 hatten sich Peter Adam und Siegfried Frank eine Sanierung der alten Muschelkalk-Bruchstein-Mauer hinter dem Obergrombacher Rathaus, zwischen dem Neumann'schen Haus und dem Haus der Familie Schönherr, vorgenommen. Nach der Fugenreinigung folgte das fachgerechte Ausfugen mit Zement, sodaß ein Verfall durch Witterungseinflüsse und Pflanzen vorgebeugt werden konnte.
Man schrieb das Jahr 1788: nach Abriss der spätmittelalterlichen Toranlage wurde an dieser Stelle, am Eingang zum Städt’l, das neue Rathaus erbaut.
Nach der Zuschüttung des Stadtgrabens wurde das Gelände hinter dem Rathaus neu gestaltet. Hierbei wurde das Gotische Torgewände aus der abgerissenen Toranlage wieder verwendet und in die Abgrenzungsmauer eingebaut. Es bildete den Zugang zu Frischwasser aus der Grombachquelle.
Dieses Gotische Torgewände wurde im Jahr 2010 vom Heimatverein Obergrombach in Abstimmung mit dem Denkmalamt vom ursprünglichen Standort um 3 m nach links versetzt, daher die Gravur „MMX“ rechts des Tores. Der Durchgang wurde in diesem Zuge wieder freigelegt und mit einem schmiedeeisernen Tor versehen, um somit einen Durchblick auf die Stadtmauer mit ihren Häusern und dem Verlauf der Schloßquelle zu erhalten.
Der nun sanierte Mauerrest rechts des Torgewändes stammt von einem Gebäude (vielleicht ein Stall oder eine Scheune), welches auf dem Ortsplan vom Obergrombacher Städt’l aus dem Jahr 1876 verzeichnet ist. Der gezeigte Plan-Ausschnitt mit den hervorgehobenen Gebäude-Umrissen vom Rathaus (1.), dem Schönherr-Haus (2.) und dem Neumann’schen Haus (3.) zeigt an der betreffenden Stelle die Umrisse eines „Wirtschaftsgebäudes“, das mit „x“ gekennzeichnet wurde. Daher wird der restaurierte Mauerrest eine sichtbar gebliebene Grundmauer dieses Gebäudes sein, welches in der Zeit nach 1788 dort stand.
ursprünglicher Standort des Gotischen Torgewändes
Ortsplan-Ausschnitt von 1876
Am Sonntag, den 3. Juli 2022 fanden trotz des heißen Sommerwetters etwa 50 Bürgerinnen und Bürger von Obergrombach und Umgebung den Weg in den Kehrberg-Stadtwald zur Maxhütte um sich über den Zustand des Waldes und natürlich den Waldlehrpfad zu informieren. Der Revierleiter von Bruchsal Förster Michael Durst und der Revierleiter Sinsheim Förster Dietmar Weiland aus Obergrombach referierten sehr ausführlich und standen natürlich Rede und Antwort auf die interessierten Fragen der Besucher *innen. Der Obergrombacher Heimatverein, der seit 2021 sich der Pflege des Waldlehrpfades verschrieben hat, sorgte für kühle Getränke und "Heiße Wurst". Nach einer kurzen Begrüßung durch den Ortsvorsteher und 1.Vorsitzenden Dr. Wolfram von Müller führten die Forst-Fachmänner das Wort und sorgten für Kurzweil im Unterholz und an den beschilderten Neupflanzungen von zumeist typischen Bäumen unserer Region.
Vielen herzlichen Dank für die geleistete Unterstützung bei der neueren Realisierung des Obergrombacher Waldlehrpfades durch Revierleiter Michael Durst und sein Team,
sowie die fachliche Unterstützung und Führung durch Revierleiter Dietmar Weiland als aktives Mitglied beim Heimatverein:
Michael Durst
Dietmar Weiland
Der Heimatverein bedankt sich bei allen Gästen und hofft auch in Zukunft auf reges Interesse am Waldlehrpfad und unser wunderschönes Naherholungs-Gebiet "Wald" rund um Obergrombach.
11 fleißige Helfer einschl. Schloßverwalter Peter Müller hatten das schöne Wetter ausgenutzt und den Garten um das historische Kleinod Schlosskapelle aufzuräumen. Die Gehölze wurden bereits im Winter gerodet und lagen zum Abtransport und Häckseln auf dem Gelände bereit. Das Holz wurde von den Helfern in Richtung Brunnenstrasse gezogen und über die Mauer gehievt. Direkt darunter wartete Peter Müller und seine Crew mit dem Traktor-getriebenen Häcksler zum lautstarken Zerkleinern der sperrigen Ware, die dann direkt auf einen Anhänger geblasen wurde. Im Zuge dieser schweißtreibenden Arbeit wurden auch die Schutz- und Stützmauer, die das Gemäuer der Kapelle vor Feuchtigkeit schützen sollen, gesäubert und von einer dicken Schicht Efeu befreit. Den Abschluß der Arbeiten bildete die Abfuhr der Hackschnitzel und die Bereitstellung eines großen Haufens Efeu-Schnittgut, der dann in einem kurzen Arbeitseinsatz am nachfolgenden Dienstag entsorgt werden konnte.
An diesem Samstag wurden noch die Hinweis-Schilder an den Einstiegen des Obergrombacher Waldlehrpfades montiert:
Weitere Informationen: siehe Kategorie "Waldlehrpfad"